6.1.19

2018 Top 20

#AmericanaAlbumOfTheYear

Meine Lieblingsalben des vergangenen Jahres:




1. 
Kerri Powers, Starseeds
(self-releasedCanton, CT)

Was für eine Stimme! Was für eine Gitarre! Was für Songs! Zufällig war ich auf ein Video von Kerri Powers gestossen, und es dauerte nur ein paar Sekunden, bis ich hin und weg war. Kerri Powers, die aus Massachusetts stammt und heute in Connecticut lebt, ist eine erwachsene Frau mit Lebenserfahrung. Das spürt man in ihren bluesigen Songs, die unter die Haut gehen. Sie hat schon in der Jugend Songs geschrieben und gesungen, dann aber geheiratet und einen Sohn grossgezogen. Erst nach ihrer Scheidung hat sie wieder begonnen, Songs zu schreiben. «Starseeds» ist ihr drittes Album in knapp zehn Jahren. Ganz stark.




2. 
Kevin Gordon, Tilt and Shine
(self-releasedNashville, TN)

1994 erschien auf dem deutschen Label Taxim das Album «Carnival Time» von Kevin Gordon. Seither gehört der aus Louisiana stammende, zeitweise in Iowa lebende und heute in Nashville ansässige Singer/Songwriter zu meinen Favoriten. Sein Album «Gloryland» stand 2012 auf Rang 3 meiner Jahresbestenliste, «Long Gone Time» im Jahr 2015 ganz an der Spitze. «Tilt and Shine» ist sein siebtes Album. Einmal mehr zeigt sich Kevin Gordon als begnadeter Song-Poet und grossartiger, eher rockiger Performer.




3. 
Western Centuries, Songs from the Deluge
(Free Dirt RecordsWashington, DC)

2014 bin ich auf den famosen Country-Singer/Songwriter Cahalen Morrison gestossen, und sein Album «The Flower of Muscle Shoals» stand auf Platz 4 meiner Jahresbestenliste. gestossen. Morrison hat sich dann mit den Songwriter-Kollegen Ethan Lawton und Jim Miller zur Band Western Centuries zusammengeschlossen. Eine fruchtbare Zusammenarbeit; das erste Album «Weight of the World» schaffte es 2016 locker auf meine Jahresbestenliste. Western Centuries interpretieren Songs von allen drei Songschreiber, die sich im Lead-Gesang abwechseln; Lawton und Morrison wechseln sich auch am Schlagzeug ab. Mit dem neuen Album «Songs from the Deluge», produziert von Joel Savoy und in dessen Studio SavoyFaire in in Eunice, Louisiana aufgenommen, haben sie es bei mir auf das Podest geschafft. Neben Savoy (Fiddle) wirken auch die Louisiana-Cracks Eric Adcock (Orgeln, Piano), Roddie Romero (Akkordeon, E-Gitarre) und Annie Staninec (Fiddle) mit.




4. 
Levi Parham & Them Tulsa Boys and Girls, It’s All Good
(Horton RecordsTulsa, OK)

Levi Parham aus Oklahoma ist mir erstmals vor ein paar Jahren aufgefallen, als Jimmy LaFave (der ebenfalls aus Oklahoma stammte), ein Album von ihm auf seinem Label Music Road herausgab. Auf seinem neuen Album überzeugt Levi Parham mit seinem satten, mitreissenden «Tulsa Sound». Mit tollen Gitarren und ein bisschen Saxofon.




5. 
Cliff Westfall, Baby You Win
(self-releasedNew York, NY)

Im vergangenen Jahr war Zephania O’Hora, ein Coiffeur aus New York, für mich die grosse Country-Überraschung. Ebenfalls in New York lebt die diesjährige Country-Überraschung: Cliff Westfall. Er stammt zwar aus Kentucky, ist aber seit vielen Jahren in der Grossstadt zu Hause. Tolle Songs, stimmungsvolle Country-Arrangements.




6. 
Gal Holiday, Lost & Found
(self-releasedNew Orleans, LA)

Auf Gal Holiday, eine unkonventionelle Country Singer/Songwriterin aus New Orleans, bin ich 2011 durch ihr Album «Set Two» mit ihrer Honky Tonk Revue gestossen. Es war mir darum ein grosses Vergnügen, ihr neues Werk «Lost & Found» via Kickstarter zu unterstützen. Und das Resultat macht Freude.




7. 
6 String Drag, Top of the World
(Schoolkids Records/self-releasedRaleigh, NC)

Mitte der 1990er machte die Band 6 String Drag aus North Carolina erstmals mit erdigem Countryrock von sich reden. Steve Earle produzierte 1997 ihr tolles Album «High Hat». Doch dann schlug Frontmann Kenny Roby eine Solokarriere als Singer/Songwriter ein. Sein Debütalbum «Mercury’s Blues» von 1999 habe ich heute noch im Ohr. Vor ein paar Jahren formierte der 6 String Drag neu – das Comeback-Album «Roots Rock ’n’ Roll» stand 2015 auf meiner Jahresbestenliste auf Rang 5. Mit «Top of the World» legen Kenny Roby und seine Musiker nun nach.




8. 
Vivian Leva, Time Is Everything
(Free Dirt RecordsWashington, DC)

Die junge Singer/Songwriterin Vivan Leva – sie besucht noch das College – ist in einer Musikerfamilie in Lexington, Virginia, aufgewachsen; ihr Vater ist ein Bluegrass-Multiinstrumentalist, ihre Mutter sang mit Legenden wie Hazel Dickens und Alice Gerrard. In dieser traditionellen Musik wurzeln die Songs von Vivian Leva. Und sie ist eine betörende Sängerin




9. 
Rich Krueger, NowThen
(RockinK Music/self-releasedEvergreen Park, IL)

Rich Krueger aus Chicago schloss Studien in Biochemie, als Kinderarzt und in Neurowissenschaften ab. Er schreibt seit den frühen 1980er Jahren Songs und gründete1985 die Folkrock-Band The Dysfunctionells. Ende 2017 veröffentlichte er unter seinem Namen sein erstes Album «Life Ain’t That Long». Kaum ein Jahr danach legt er ein phantastisches Album mit über einem Dutzend alten und neuen, witzigen und tiefsinnigen eigenen Songs vor: «NowThen». Begleitet wird er von einer soliden Band sowie von Gästen wie Robbie Fulks, Gary Lucas, John Fullbright und Peter Stampfel. Beeindruckend.




10. 
Sarah Borges & The Broken Singles, Love’s Middle Name
(Blue Corn MusicHouston, TX)

Sarah Borges ist eine begnadete Americana-Rock-’n’-Rollerin aus Massachusetts mit leicht punkiger Attitüde. Auf ihrem neuen Werk wird sie vom grossartigen New Yorker Gitarristen und Produzenten Eric «Roscoe» Ambel (spielte u.a. bei Del-Lords, The Yayhoos, Steve Earle & The Dukes; produzierte Alben von The Bottle Rockets, Nils Lofgren, Big In Iowa, The Backsliders, Mojo Nixon u.a.) unterstützt. Die Cover-Illustration schuf Tony Fitzpatrick, einer meiner Lieblingskünstler.




11. 
Dave Alvin & Jimmie Dale Gilmore, Downey to Lubbock
(Yep Roc RecordsHillsborough, NC)

Zwei meiner alten Helden, Dave Alvin (The Blasters) und Jimmie Dale Gilmore (Flatlanders), haben gemeinsam ein stimmungsvolles Album gemacht.




12. 
Yvette Landry & The Jukes feat. Roddie Romero, Louisiana Lovin’
(Soko Music/self-releasedBreaux Bridge, LA)

Yvette Landry, die vielseitige Musikerin und Singer/Songwriterin aus Breaux Bridge, Louisiana, die schon mehrfach auf meinen Jahresbestenlisten stand, hat 2018 ein Album mit Louisiana-Klassikern von Bobby Charles (R. C. Guidry) und anderen aufgenommen.




13. 
Kayla Ray, Yesterday & Me
(self-releasedWaco, TX)

Nach Cliff Westfall die zweite echte Country-Entdeckung des Jahres: Kayla Ray aus Waco, Texas, ist eine talentierte junge Songwriterin und eine tolle Sängerin. Ihr zweites Album hat Singer/Songwriter Jason Eady produziert, für den Kalya Ray als Tour-Manager arbeitete. Begleitet wird sie von Könnern wie Joshua Barnard (Gitarren), Bukka Allen (Piano), Cody Braun (Fiddle, Viola), Dick Gimble (Bass) u.a.




14. 
Erin O’Dowd, Old Town
(Horton RecordsTulsa, OK)

Auf Erin O’Dowd stiess ich dank Levi Parham. Dessen Album ist beim auf Musik aus Oklahoma spezialisierten Label Horton in Tulsa erschienen, und da schaute ich mal, was die sonst noch so zu bieten haben. Erin O’Dowd gefiel mir auf Anhieb. Starke Stimme, gute Songs, toller Sound.




15. 
Tom Buller, When A Country Boy Gets The Blues
(self-releasedNashville, TN)

Noch eine Country-Entdeckung, die ich, wie Cliff Westfall, Kyle Coroneos und seiner Website Saving Country Music verdanke. So geht Country auf traditionelle Art heute!




16. 
Laura Benitez and the Heartache, With All Its Thorns
(Copperhead Records/self-releasedBerkeley, CA)

Laura Benitez kommt aus der alternativen Country-Szene in Nordkalifornien. «With All Its Thorns» ist ihr drittes Album. Sehr schön.




17. 
D. B. Rielly, Live From Chester, Connecticut
(Shut up & play!/self-releasedNew York, NY)

Ein grossartiger Singer/Songwriter aus New York, der immer noch ein Geheimtipp ist. Ich verfolge sein Schaffen seit Jahren. Er überzeugt selbst mit einem Solo-Live-Album wie diesem.




18. 
John Paul Keith, Heart Shaped Shadow
(Last Chance RecordsLittle Rock, AR)

John Paul Keith aus Knoxville, Tennessee, ist mir zuerst als Gitarrist, Songschreiber und Sänger der Band Motel Mirrors aufgefallen, die er 2013 mit der Bassistin, Songschreiberin und Sängerin Amy LaVere, die seit vielen Jahren zu meinen absoluten Favoriten zählt, gegründet hat. Auf seinem neuen Soloalbum, produziert von Amy LaVeres Gatten Will Sexton, brilliert er mit elegantem Rock ’n’ Roll auf seiner Vintage Fender Telecaster.




19. 
Melissa Carper & Rebecca Patek, Brand New Old-Time Songs
(self-releasedEureka Springs, AR/Austin, TX)

Melissa Carter aus Arkansas schreibt Songs, spielt Bass, Banjo und Gitarre und singt mit einer eigenwilligen Stimme, die wie aus einem Trickfilm klingt. Mit zwei Kolleginnen bildete sie in Austin, Texas, das Trio The Carper Family, das 2013 auf Rang 6 meiner Jahresbestenliste stand. 2016 war sie mit ihrem Soloalbum «Arkansas Bound» dabei, 2017 mit der Band Sad Daddy. Jetzt hat sie mit der Geigerin, Sängerin und Songschreiberin Rebecca Patek aus Austin ein Album gemacht. Man kann diesen Folk-Bluegrass-Mix etwas spröd finden – mir gefällt das sehr gut.




20. 
Jourdan Thibodeaux et les Rôdailleurs, Boue, Boucane, et Bouteilles
(Valcour RecordsEunice, LA)

Der Fiddler Jourdan Thibodeaux aus Louisiana spielt Cajun auf eine gleichzeitig archaische und rockige Art. Dazu noch der famose junge Handörgeler Cedric Watson – da geht die Post ganz schön ab.





Ausserdem sehr empfohlen:

Bri Bagwell, In My Defense
Mandy Barnett, Strange Conversation
Ray Bonneville, At King Electric
Cedric Burnside, Benton County Relic
Kasey Chambers & The Fireside Disciples, Campfire
Ry Cooder, The Prodigal Son
Phil Cook, People Are My Drug
Ben de la Cour, The High Cost of Living
Donna The Buffalo, Dance In The Street
Ana Egge, White Tiger
Jackson Emmer, Jukebox
Donnie Fritts, June: A Tribute to Arthur Alexander
Robbie Fulks & Linda Gail Lewis, Wild Wild Wild
J. P. Harris, Sometimes Dogs Bark at Nothing
John Hiatt, The Eclipse Sessions
Tish Hinojosa, West
Karen Jonas, Butter
Rich Krueger, Life Ain’t That Long
Jimmy LaFave, Peace Town
Nick Lowe, Tokyo Bay (EP)
Carson McHone, Carousel
Beth McKee, Dreamwood Acres
Katy Moffatt, Where the Heart Is
The Motel Mirrors, In the Meantime
Claudia Nygaard, Lucky Girl
David Olney, This Side Or The Other
Lindi Ortega, Liberty
Kelly Pardekooper, 50-Weight
Grant Peeples & the Peeples Republik, Settling Scores Vol. II
Jeff Plankenhorn, Sleeping Dogs
Ruby Boots, Don’t Talk About It
Seasick Steve, Can U Cook?
Secret Emchy Society, The Stars Fall Shooting Into Twangsville
Tony Joe White, Bad Mouthin’
Luke Winslow-King, Blue Mesa



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