3.9.10

Playlist August 2010

****1/2
The Lil’ Band O’ Gold, The Promised Land –
A Swamp Pop Journey
(Room 609)
Einen Streifzug durch die reiche Musikwelt Louisianas, dargebracht von einer wahren Supergroup. Der grossartige Sumpfrocker CC Adcock (2004 mit „Lafayette Marquis“ in meinen Jahres-Top-10) und Akkordeonstar Steve Riley sind in dieser 8-Mann-Band, dazu Veteranen wie Saxofonist Dickie Landry und Singer/Songwriter Dave Egan sowie weitere Könner wie Bassist Dave Ranson (von Sonny Landreths Goners) und Drummer/Sänger Warren Storm. Es handelt sich hier um den Soundtrack eines Films, hinter dem CC Adcock steht (den es offenbar aber leider [noch?] nicht auf DVD gibt), aber wie man liest, macht die famose Kombo inzwischen auch öfter live Furore.

****

Los Lobos, Tin Can Trust (Shout Factory)
Das neue Album der besten Band der Welt bestätigt einmal mehr, dass Los Lobos – eben – die beste Band der Welt sind.

(Eilen Jewell presents) Butcher Holler, A Tribute to Loretta Lynn
(Signature Sounds)
Warum kaufe ich ein Album, auf dem eine andere Frau Songs von Loretta Lynn singt? Es gibt ja die Platten von Frau Lynn. Nun: dieses Album habe ich gekauft, weil die „andere Frau“ Eilen Jewell ist, und die hat es mit ihren letzten beiden Albums mit eigenen Songs jeweils in meine Jahres-Top-10 geschafft (2007 mit „Letters from Sinners & Strangers“, 2009 mit „Sea of Tears“). Und ich mag nicht nur ihre Songs, sondern vor allem auch die Melancholie in ihrer Stimme. Und die funktioniert auch mit Titeln wie „I’m A Honky Tonk Girl“„Don’t Come Home A-Drinkin (with Lovin’ On Your Mind“, „Another Man Loved Me Last Night“ und „You’re Lookin’ at Country“ auch prima.

Ann Savoy & Her Sleepless Knights, Black Coffee (Memphis International)
Die auf vielen Hochzeiten tanzende Ann Savoy aus Louisana (sie macht Cajun Music mit der Savoy Family Band, der Savoy Doucet Band und den Magnolia Sisters; sie macht zwischendurch ein Album mit Linda Ronstadt; sie schreibt Bücher über Cajun Music; sie schreibt Musik für Filme; sie produziert Musik usw.) hat mit ihrer Swing-Kombo das zweite Album eingespielt mit Titeln von Bessie Smith, Django Reinhardt, Fats Waller, George Gerswhin und anderen, darunter auch zwei französische Lieder. Wunderschön!

V. A., All We Wanna Do Is Rock
(Bear Family)
Der Soundtrack zum Cruisen im Amifschlitten! 36 Tracks aus den späten 1950er und frühen 1960er Jahren, zwischen eineinhalb und drei Minuten kurz, auf einer CD. Diese kommen sowohl von wenig bekannten wie berühmten Rock ’n’ Rollern, darunter etwa Bill Haley („R-O-C-K“), Dale Hawkins („Susie-Q“), Bob Luman („Red Hot“), Jerry Lee Lewis („Breathless“), Wanda Jackson („Let’s Have A Party“), Screamin’ Jay Hawkins („Little Demon“), Gene Vincent & The Blue Caps („Flea Brain“), Ronnie Hawkins („Stood Up“), Sleepy LaBeef („Tore Up“), Carl Perkins („Right String, Wrong Yo-Yo“), Roy Orbison („Rock House“) und Connie Francis („Lipstick On Your Collar“).

***1/2
Dr. John and the Lower 911, Tribal
(429 Records)
Der Doc solid wie immer mit seiner in den letzten Jahren gut eingespielten Begleitband. Leider hat er vergessen anzugeben, von wem die Songs sind; im Vorfeld hat es geheissen, Bobby Charles habe noch Songs für dieses Album geschrieben.

***

Blaze Foley, Sittin’ by the Road
(Lost Art)
Blaze Foley, The Dawg Years (Fat Possum)
Erstaunlich, wie immer noch unbekannte oder vemisste Bänder mit Aufnahmen von Michael David Fuller (1948–1989), der als Blaze Foley ein begnadeter Songwriter, aber auch ein wahrer Outlaw war, auftauchen. Jetzt sind gleich zwei Alben mit frühen Aufnahmen aus Georgia, als er noch als Deputy Dawg auftrat, herausgekommen. Die beiden Alben mit 12 bzw. 20 Tracks bringen Foley solo mit bekannten Songs wie „Election Day“, „Cold, Cold World“, „Springtime in Uganda“, „Clay Pigeons“, „Faded Love and Memories“ und „If I Could Only Fly“, dazu aber auch biser nicht bekannten Liedern, die auf späteren Aufnahmen nicht mehr auftauchten. Vor allem dokumentarisch interessant.