(EllerSoul Records)
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Mike Henderson steht seit vielen Jahren auf der Liste meiner
Lieblingsgitarristen. Vor rund 25 Jahren habe ich ihn zum ersten Mal gesehen,
als er den grossartigen Singer/Songwriter Kevin Welch («Western Beat»)
begleitete. Er war phantastisch gut. Seither verfolge ich, was Henderson macht.
Henderson ist nicht nur ein genialer Gitarrist, sondern auch
ein versierter Singer/Songwriter; Grössen wie Trisha Yearwood, Patty Loveless,
The Dixie Chicks und Adele sangen seine Songs. Er ist sowohl in Country und
Bluegrass wie im Blues zu Hause. Vor seiner Arbeit mit Welch war er in
Blues-Bands (The Bel Airs, The Kingsnakes, The Snakes). Mitte der 1990er
veröffentlichte er zwei starke eigene Countryrock-Alben: «Country Music Made Me
Do It» (1994) und «Edge of Night» (1996), auf letzterem findet sich die beste
Coverversion von Eddy Clearwaters «I Wouldn’t Lay My Guitar Down». Mit seiner
Blues-Formation Mike Henderson & The Bluebloods veröffentlichte er «First
Blood» (1996) und «Thicker Than Water» (1999), dazwischen mit den
Label-Kollegen Kieran Kane, Kevin Welch, Tammy Rogers und Harry Stinson von
Dead Reckoning Records als The Dead Reckoners «A Night of Reckoning» (1997).
Bluegrass der starken Art war dann bei The SteelDrivers, die er zusammen mit
Chris Stapleton, Richard Balley, Tammy Rogers und Mike Fleming gründete,
angesagt. Nach den ersten beiden Alben «The SteelDrivers» (2008) und «Reckless»
(2010; Rang 5 in meinen Jahres-Top-10) verliessen Henderson und Stapleton die Band.
Jetzt ist Mike Henderson zurück mit einem Blues-Album; in
seiner Band wirken Pianist und Organist Kevin McKendree, Bassist Michael Rhodes
und Drummer Pat O’Connor mit, auf dem Titelstück sind zudem Don Underwood
(Gitarre) sowie Chris und Morgane Stapleton (background vocals) dabei. Von den
elf Songs hat Henderson vier selbst geschrieben oder mitgeschrieben, dazu
kommen zwei Titel von R. T. Taylor (besser bekannt als Hound Dog Taylor), ein
Traditional («Matchbox») sowie je ein Song von McKinley Morganfield (Muddy
Waters), Robert Johnson, Sonny Boy Williamson und Melvin Jackson. Das ist alles,
wie gewohnt von Mike Henderson, ganz stark gespielt, stimmungsvoll und mit
Power.
Leider habe ich keinen Song vom neuen Album als Video gefunden,
aber diese ziemlich aktuelle Live-Aufnahme aus dem Bluebird Café in Nashville, wo die
Mike Henderson Band in der Regel jeden Montagabend auftritt, vermittelt einen
guten Eindruck von Hendersons Blues:
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