4.3.15

Robert Earl Keen – Happy Prisoner, The Bluegrass Sessions

(Dualtone)


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Robert Earl Keen, 59, ist einer der ganz starken Singer/Songwriter aus Texas, auch wenn er eher auf der leiseren Seite zu Hause ist. In der Regel werden seine Songs durch zurückhaltende akustische Arrangements begleitet. Etwas forcierter sind die akustischen Arrangements auf seinem zwölften Studioalbum (es gibt auch sechs Livealben von ihm), denn dieses ist ganz dem Bluegrass gewidmet: 14 Tracks, vorwiegend Klassiker, ein paar wenige neuere Songs, kein einziger eigener.

Auf dem von Lloyd Maines produzierten Album wird Keens Band – Rich Brotherton (guitars, mandolin), Bill Whitbeck (bass), Tom Van Schaik (percussion) und Marty Muse (dobro) vor allem durch die beiden virtuosen Instrumentalisten Danny Barnes (banjo, acoustic guitar) und Sara Watkins (fiddle) verstärkt; Maines, selbst ein Saitenvirtuose, spielt nicht selbst mit. Schon die Stückauswahl, die Bluegrass nicht zu eng fasst, ist wunderschön, etwa mit «Hot Corn, Cold Corn» von Flatt and Scruggs, «Footprints in the Snow» von Bill Monroe, «East Virginia Blues» von A. P. Carter, «Long Black Veil» von Dill/Wilkin für Lefty Frizell, «This World Is Not My Home» von Brumley/Reeves für Jim Reeves und «White Dove» von den Stanley Brothers. «T for Texas» von Jimmy Rodgers singt Keen im Duett mit seinem alten Freund Lyle Lovett, beim Blues «99 Years For One Dark Day» von Jesse Fuller singt Pete Rowan mit, und beim Traditional «Wayfaring Stranger» Dixie Chick Natalie Maines, die Tochter des Produzenten. Das Album klingt streckenweise fast mehr nach Folk/Country-Blues als nach Bluegrass. Sehr schön.


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