(Dualtone)
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Robert Earl Keen, 59, ist einer der ganz starken
Singer/Songwriter aus Texas, auch wenn er eher auf der leiseren Seite zu Hause
ist. In der Regel werden seine Songs durch zurückhaltende akustische
Arrangements begleitet. Etwas forcierter sind die akustischen Arrangements auf seinem
zwölften Studioalbum (es gibt auch sechs Livealben von ihm), denn dieses ist
ganz dem Bluegrass gewidmet: 14 Tracks, vorwiegend Klassiker, ein paar wenige neuere
Songs, kein einziger eigener.
Auf dem von Lloyd Maines produzierten Album wird Keens Band
– Rich Brotherton (guitars, mandolin), Bill Whitbeck (bass), Tom Van Schaik
(percussion) und Marty Muse (dobro) vor allem durch die beiden virtuosen Instrumentalisten Danny Barnes (banjo,
acoustic guitar) und Sara Watkins (fiddle)
verstärkt; Maines, selbst ein Saitenvirtuose, spielt nicht selbst mit. Schon die Stückauswahl, die Bluegrass nicht zu eng fasst, ist
wunderschön, etwa mit «Hot Corn, Cold Corn» von Flatt and Scruggs, «Footprints in the Snow» von Bill Monroe, «East Virginia Blues» von A. P. Carter, «Long
Black Veil» von Dill/Wilkin für Lefty Frizell, «This World Is Not My Home» von
Brumley/Reeves für Jim Reeves und «White Dove» von den Stanley Brothers. «T for Texas» von Jimmy Rodgers singt Keen im Duett mit seinem alten
Freund Lyle Lovett, beim Blues «99 Years For One Dark Day» von Jesse Fuller
singt Pete Rowan mit, und beim Traditional «Wayfaring Stranger» Dixie Chick
Natalie Maines, die Tochter des Produzenten. Das Album klingt streckenweise
fast mehr nach Folk/Country-Blues als nach Bluegrass. Sehr schön.
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