(Complicated Game)
****1/2
Honey, don’t you be yelling at me when I’m cleaning my gun
I’ll wash the blood off the tailgate when this season’s done
We’ve got one more weekend to go,
and I’d sure like to kill one more doe
So beginnt das neue Album von James McMurtry. Der 53-jährige
Texaner ist ein grosser Storyteller wie sein Vater, der Romancier («The Last
Picture Show», «Lonesome Dove») und Drehbuchautor («Brokeback Mountain») Larry
McMurtry, aber im Gegensatz zu ihm spezialisiert auf die kurze Form, auf
eingängige Bilder. Das war schon 1989 beim Debütalbum «Too Long In the
Wasteland» (produziert von John Mellencamp) so, und gleich mehrere Songs davon
haben sich sofort in mein musikalisches Gedächtnis eingebrannt: «Painting By
Numbers», «Outskirts» und das Titelstück. Das neue Album nun übertrifft das
fulminante Debüt noch; das neunte Studioalbum (es gibt auch zwei Live-Alben)
ist sein bisher bestes.
Nachdem McMurtry seine letzten drei Studioalben selbst
produziert hatte (die ersten beiden produzierte John Mellencamp, das dritte Don
Dixon und die nächsten beiden Lloyd Maines), setzte er diesmal auf den genialen
Swamp-Rocker CC Adcock, der dazu seinen sonst vor allem als Engineer (für Ani Di
Franco, Anders Osborne, Steve Riley u.v.a.) tätigen Studiokumpel Mike
Napilotano als Koproduzenten mitbrachte. Im Vordergrund stehen jedoch wie immer
James McMurtrys sonore Stimme und die Geschichten, die er erzählt, die Musik
stellt sich ganz in diesen Dienst, auch wenn CC Adcock (elektrische Gitarren,
Dobro) durchaus Akzente setzt, wie man sie bei McMurtry bisher nicht gehört
hat. Zum wunderschönen, runden Sound tragen neben McMurtrys Band (Drummer Daren
Hess, Gitarrist Tim Holt und Bassist Cornbread) unter anderen auch Benmont
Tench (Piano, Hammond B3, Wurli), Sohn Curtis McMurtry (banjo), Sam Broussard (Strings arrangements, elektrische Gitarre), Rick Nelson (Violine, Cello), Ivan
Neville (Moog-Bass), Dustin Welch (banjo), Kevin Smith (Upright bass), Dirk
Powell (Violine, Harpsichord, Akkordeon, Banjo, Mandoline, Kontrabass, Fiddle),
Danny Barnes (Banjo) und Richard Comeaux (pedal steel) bei – viele davon aus dem
Umfeld von Adcock in Louisiana, wo das Album auch aufgenommen wurde.
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