25.2.06

Two Tons of Steel in Zürich

Auf Rang 7 meiner 2005-Jahres-Top-Ten steht das Album «Vegas» der Band Two Tons of Steel aus San Antonio, Texas. Am 16. und 17. März treten Two Tons of Steel in Zürich auf, und zwar am Country-Festival im Schützenhaus Albisgüetli.
Ich habe zu diesem Anlass, der sich rühmt, das «längste Country-Festival der Welt» zu sein (es dauert dieses Jahr vom 3. Februar bis zum 19. März), ein etwas zwiespältiges Verhältnis. Einerseits finden sich in dem umfangreichen Programm, in dem etwas arg viele Schweizer Nachahmer zu finden sind, immer wieder Perlen wie dieses Jahr Two Tons of Steel. (Aus dem diesjährigen Programm kann ich zudem empfehlen: BR459 am 28. Februar sowie am 1. und 2. März; Jo-El Sonnier am 8. und 9. März; und vielleicht noch Albert Lee & Hogan’s Heroes am 15. März.) Doch der Anlass ist leider weitgehend eine Art Country-Fasnacht. Man sieht da mehr Cowboy-Hüte als in einer währschaften Dance Hall in Texas, und ein Grossteil des Publikums will einfach ein bisschen feiern und tanzen und interessiert sich nicht so spezifisch für die Musik. Es war vor einigen Jahren zum Beispiel ein Graus, als Katy Moffatt, die ich live jedes Mal, wenn ich sie sehe, sensationell gut finde (was auch das letztes Jahr erschienene Livealbum sehr schön bestätigte), auf der Bühne stand und ihre Lieder sang, während im Saal besoffene Horden rumgröhlten und desinteressierte Gäste laute Gespräche führten.
Nun, Two Tons of Steel werden darauf hoffentlich mit ihrer tollen Cover-Version des Ramones-Klassikers «I Wanna Be Sedated» kontern. Allein dafür werde ich mit die Veranstaltung antun.
PS. Am 14. März treten Two Tons of Steel in Deutschland auf: Four Corners, Untermeitingen – wo immer das sein mag.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, Herr Eggenberger, es ist so eine Sache mit dem gespaltenen Verhältnis zum Country Festival. Schlicht und einfach unwahr ist, dass im Albisgütli mehr in Cowboy Hüten rumlaufen als in einer Dance Hall in Texas. Das Gegenteil ist wahr (ich war auch schon in Dance Halls in Texas und Nashville).
Eine Frechheit ist aber die Behauptung, dass im Albisgütli Besoffene rumgröhlen. Ich bin jedes Jahr mehrere Male an diesem Anlass (u.a.dieses Jahr BR549, Albert Lee, Jo-El Sonnier) und habe dies noch nie erlebt.

Hanspeter Eggenberger hat gesagt…

Lieber Anonymus

Ich sehe zwar nicht, warum das Erzählen von Sachen, die man erlebt hat, "eine Frechheit" ist.
Aber ich finde es gut, wenn sich das offenbar in den letzten Jahren verbesssert hat. Offen gestanden bin ich - aus den den geschilderten Gründen - seit ein paar Jahren nicht mehr zu diesem Anlass ins Albisgüetli gegangen.
Was den Vergleich mit Dance Halls in Texas angeht: Diese Chilbi-mässige Ausstaffierungen bis hin zum Spielzeugrevolver, wie man sie im Albisgüetli vor ein paar Jahren zuhauf sah, habe ich in Texas noch nie gesehen. Aber wie gesagt: Wenn das heute nicht mehr so ist, umso besser.
Ich werde es überprüfen. ;-)