21.9.05

Sources (3): «No Depression»

«Surveying the past, present, and future of American music» heisst der neue Untertitel des Musikmagazins «No Depression», das mit seiner aktuellen Ausgabe (#59, September/October 2005) das zehnjährige Bestehen feiert. Die ersten zehn Jahre stand unter dem Titel «alt.country (whatever that is)».
Der Titel des von den Musikjournalisten Grant Alden und Peter Blackstock gegründeten und bis heute gemeinsam geleiteten Blattes bezieht sich auf das wegweisende Album «No Depression» von Uncle Tupelo von 1990, dessen Titel sich auf den Song «No Depression in Heaven» der Carter Family aus den Dreissigerjahren bezieht. Das Heft kam im September 1995 erstmals heraus. Der vierteljährliche Erscheinungsrhythmus wurde bereits nach einem Jahr auf zweimonatlich erhöht.
«No Depression» ist sicher das umfassendste Printmedium über die Musikgenres, die uns hier interessieren. Der Heftaufbau ist immer derselbe: Es beginnt mit Kurzstoffen wie Editorial («Hello Stranger»), Leserbriefen («Box Full of Letters»), Kurznews («Field Reportings»), Vorschau auf Neuerscheinungen («Please Release Me»), Nachrufen («Farther Along») und Konzertbesprechungen («Miked»). Die Rubrik «Town & Country» bringt jeweils etwa ein halbes Dutzend kürzere Porträts, bevor mit den «Extended Features» dann die Hauptgeschichten kommen, die teils etwas langatmig sind. In der aktuellen Nummer sind diese den North Mississippi Allstars, Rodney Crowell, Eliza Gilkyson, den Greencards, Son Volt, Richard Thompson, Marty Stuart, Charlie Sexton und Nickel Creek (Cover Story) gewidmet. Den Ausklang machen dann wieder kurze Stoffe: ein Essay («Sittin’ & Thinkin’»), Besprechungen von Wiederveröffentlichungen («Not Fade Away»), Besprechungen von Neuerscheinungen («Waxed») sowie Rubriken zu Filmen und Büchern. Die CD Reviews sind unterschiedlich lang, aber es sind immer sehr viele – in der aktuellen Ausgabe werden über 60 CDs besprochen.
Es gibt zudem eine Top-40 Chart, die auf den Reportings rund 30 einschlägiger Plattenläden quer durch die USA (sowie je einem in Australien und Schweden) basiert. Diese Liste ist durch das zweimonatliche Erscheinen jedoch meist schon etwas überholt – die Liste in der September/Oktober-Ausgabe etwa bezieht sich auf die Verkaufsmonate Mai/Juni (1. Rang: Ryan Adams, «Cold Roses»).
Einen guten Überblick über die Schwerpunkte von «No Depression» geben die Cover Stories aus zehn Jahren:
1995
#1 – Son Volt
1996
#2 – Blue Mountain
#3 – Steve Earle
#4 – Hank Williams, Honey Wilds
#5 – Wilco
#6 – Jason & The Scorchers
1997
#7 – The Waco Brothers
#8 – Bad Livers
#9 – Bottle Rockets
#10 – Whiskeytown
#11 – Robbie Fulks
#12 – Ricky Skaggs
1998
#13 – Victoria Williams & Mark Olson
#14 – Alejandro Escovedo
#15 – Ralph Stanley
#16 – Lucinda Williams
#17 – Emmylou Harris
#18 – Golden Smog
1999
#19 – Don Williams
#20 – Steve Earle & the Del McCoury Band
#21 – The Old 97’s
#22 – Gram Parsons
#23 – Buddy & Julie Miller
#24 – Dolly Parton
2000
#25 - «Ready for the Country» (Tift Merritt, Mike Ireland, Marah, Hayseed, Trailer Bride)
#26 – Jimmie Dale Gilmore
#26 – The Jayhawks
#28 – Loretta Lynn
#29 – Allison Moorer
#30 – Merle Haggard
2001
#31 – Rodney Crowell
#32 – (Billy Joe) Shaver
#33 – Lucinda Williams
#34 – Patty Loveless
#35 – Gillian Welch
#36 – Jay Farrar
2002
#37 – Kasey Chambers
#38 – Isaac Freeman
#39 – The Flatlanders (Jimmie Dale Gilmore, Joe Ely, Butch Hancock)
#40 – Kelly Willis
#41 – Guy Clark
#42 – Johnny Cash
2003
#43 – Alison Krauss & Union Station
#44 – Rosanne Cash
#45 – Little Miss Cornshucks
#46 – The Drive-By Truckers
#47 – Lyle Lovett
#48 – Bottle Rockets
2004
#49 – T-Bone Burnett
#50 – Patty Griffin
#51 – Loretta Lynn
#52 – Dave Alvin
#53 – Willie Nelson
#54 – Iris DeMent
2005
#55 – Mary Gauthier
#56 – Vic Chesnutt
#57 – John Prine
#58 – Lizz Wright
#59 – Nickel Creek

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